Wednesday 25 May 2016

Rechter Schatten liegt auf Zwickau

Die Stadt sorgt im Zusammenhang mit dem NSU und Rechtsextremismus immer wieder für Schlagzeilen. Bürger fordern, dass sich etwas ändert.

Von Tanja Goldbecher

Zwickau. Das gelb gestrichene Haus an der Zwickauer Frühlingsstraße ist abgerissen. Die drei Neonazi-Terroristen Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe verstecken sich dort schon seit vier Jahren nicht mehr. Der Rechtsextremismus wirft aber immer noch Schatten auf Zwickau. Zuletzt ist die Muldestadt am 1. Mai in den bundesweiten Schlagzeilen aufgetaucht, als Bürger, darunter etliche Rechtsextreme, die Kundgebung auf dem Hauptmarkt störten.

Über die aktuelle Lage in der Stadt und die Entwicklungen seit dem Auffliegen des National Sozialistischen Untergrunds (NSU) haben am Mittwoch Politiker, Gewerkschafter, Journalisten und Opferberater im "Alten Gasometer" in Zwickau diskutiert. So sagte die Bundestagsvizepräsidentin und das Mitglied im NSU-Untersuchungsausschuss Petra Pau (Linke), dass sich das NSU-Trio in Zwickau wie in einem "geschützten Biotop" bewegen konnte. Die Rechtsterroristen arbeiteten in der Stadt, besuchten Konzerte und trafen sich regelmäßig mit Nachbarn.

Ein Vorfall, der sich 2013 auf dem Hauptmarkt ereignet hatte, verdeutlicht, dass die rechtsextremen Strukturen auch nach dem NSU existierten. Damals verprügelte eine Gruppe Rechtsextremer mehrere linksalternative Jugendliche, von denen einige schwer verletzt wurden. An die Schlägerei erinnerte während der Gesprächsrunde der Journalist Christian Gesellmann. "Die Polizei hat den Fall zunächst nicht ernst genug genommen", sagte der gebürtige Zwickauer. Später habe sie die Tat als politischen Angriff gewertet. Zuzugeben, dass Zwickau ein Problem mit Rechtsextremismus habe, sei Gesellmann anfangs schwer gefallen, entspreche aber der Wahrheit.

In der Diskussion mit dem Publikum meldete sich ein Zwickauer Sozialarbeiter zu Wort. Er sagte, dass er an den Schulen beobachten könne, wie auch heute rechtes Gedankengut weiterhin verbreitet wird. Sich allein auf die Sozialarbeiter zu verlassen, sei jedoch keine Lösung. Ein junger Mann fragte, warum sich die Gegenseite, also demokratische Bürger, nicht genauso wie Rechtsextreme in der Stadt vernetzen. Eine Antwort lieferte René Hahn, Mitarbeiter des Bündnisses für Demokratie und Toleranz. "Genau dafür ist das Bündnis da, aber anscheinend müssen wir unsere Öffentlichkeitsarbeit noch verbessern", sagte Hahn. Eine weitere Zuschauerin forderte, dass die Polizei, aber auch die Justiz noch mehr auf die Straftaten Rechtsextremer sensibilisiert werden müssten.

Nach der zweistündigen Veranstaltung appellierte Petra Pau an die Anwesenden: "Wir müssen unsere Arbeit im NSU-Untersuchungsausschuss weiter vorantreiben." Aber auch in den Parlamenten und in den einzelnen Gemeinden -müsse die Aufklärung und ein generller Mentalitätswechsel stärker unterstützt werden.

3 comments:

  1. Glaubst Du eigentlich tatsächlich an dieses putzige "NSU"-Märchen? Dass man in der Freien Presse solchen Mumpitz wiederkauen muss, ist ja nicht wirklich überraschend, aber das ist ja hier Dein persönlicher Blog. Würde mich echt mal interessieren.

    Gruß
    Tommi

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  2. Hi Tommi,
    gab es das Trio und die zehn Morde denn deiner Meinung nicht?

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  3. Hallo Tanja,
    meiner Meinung nach gab es sowohl das eine als auch das andere. Allerdings ergibt das eben nun mal keinen "NSU", der unerkannt (oder gedeckt, hier variiert die offiziöse Berichterstattung ja etwas)diese Sachen hätte durchziehen können. Diese alberne Geschichte profitiert einzig von ihrer permanenten Wiederholung. Darüber hinaus gibt es nicht den geringsten Beweis für diesen Unsinn. Nicht mal das vermeintliche "Bekennervideo" haben sie uns jemals in voller Länge gezeigt. Wo es aufgetaucht ist, spricht auch bereits Bände. Im Grunde gibt es nur drei Möglichkeiten, die einen dazu bringen können, diese Geschichte zu glauben: 1. Man profitiert davon. 2. Es passt einem aus ideologischen Gründen gut in den Kram. 3. Man ist mangelhaft informiert, was das Thema angeht.
    Interessiert Dich das ganze eigentlich oder musstest Du nur was drüber schreiben?

    Gruß
    Tommi

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