Wednesday, 25 April 2018

Begrabene Schicksale

In diesem Jahr feiert der Friedhof in Meerane sein 150-jähriges Bestehen. Dort verbergen sich die Geschichten von vermögenden, verfolgten und vergessenen Bürgern.

Von Tanja Goldbecher

Meerane. Kaum ein Geräusch ist zu hören. Ab zu raschelt der Wind durch die Bäume, ein paar Vögel zwitschern in der Ferne. Auch Friedhofsverwalter Uwe Horn sagt kein Wort. Er schlägt den mittleren Weg auf dem Meeraner Friedhof ein. Nach ein paar Hundert Metern bleibt er stehen. "Das ist das Grab der Wertheims", sagt Horn. Es ist eine von 25 historischen Grabstätten auf dem Gelände. Zum diesjährigen 150. Bestehen des Friedhofs sollen die Geschichten dieser Menschen noch einmal erzählt werden.

Glückspilz gewinnt Reise - Doch er tritt sie nicht an

Heiko Nitschke lässt nicht locker: Immer wieder beteiligt sich der 54-Jährige an Ratespielen im Radio oder im Fernsehen. Was treibt ihn an, und wo liegt die Grenze zur Sucht?

Von Tanja Goldbecher

Meerane/Glauchau. Es ist fünf Uhr morgens. Heiko Nitschkes Nachtschicht dauert noch genau zwei Stunden. Der Wachmann dreht das Radio ein wenig lauter. Wie jeden Morgen hört er einer Quiz-Sendung zu. Dieses Mal sollen die Zuhörer einen bestimmten Ort in Sachsen erraten. Als Tipp geben die Moderatoren den Petersdom in Rom an. Der Meeraner sucht im Internet nach einem ähnlichen Dom in Sachsen. Kurz nach dem Schichtwechsel setzt sich der 54-Jährige ins Auto und fährt nach Meißen. Er hat recht: Der Meißner Dom ist die Lösung. Nitschke gewinnt eine Reise nach Rom. Doch der Meeraner verreist überhaupt nicht gern. Probleme mit dem Herzen gepaart mit einer Flugangst halten ihn davon ab. Deshalb verschenkt er den Gewinn an seine 75-jährige Mutter und seine Partnerin. "Ich freue mich riesig, dass ich meinen zwei Liebsten damit eine Freude machen kann", sagt er. Beide Frauen seien noch nie für einen Urlaub ins Ausland geflogen.

Bis zum frühen Morgen: Der Techno muss rollen

Eine Frau als DJ ist immer noch ziemlich selten. Doch spätestens, wenn Isabell Kühnreich als DJane Fuxia den Regler hochdreht, ist das vollkommen egal. Was zählt, ist der Beat.

Von Tanja Goldbecher

Zwickau. Tief und etwas dumpf scheppern die ersten Bässe durch die Zwickauer Moccabar. Isabell Kühnreich alias DJane Fuxia dreht den Regler auf dem Mischpult hoch, jetzt nimmt der Beat Fahrt auf. Kühnreich wippt mit dem Kopf, ihre roten Fingernägel zeichnen sich auf der Schallplatte ab. Kurz vor dem Höhepunkt setzt die Melodie aus - ein Herzschlag - und schon dröhnt die Musik wieder aus dem Lautsprecher. Kühnreich nimmt die Kopfhörer ab. "Jetzt rollt der Techno", sagt sie mit einem Lächeln.